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Ladinische Küche

Eine einfache und stark mit dem Gebiet verbundene Küche

Bei einem Besuch in den ladinischen Tälern, darf die Kost der lokalen Küche nicht fehlen. Obwohl in den letzten Jahrzehnten der Massentourismus stark zugenommen hat und somit auch die internationalen Gerichte ihre Verbreitung gefunden haben, ist die ladinische Küche im Stande gewesen ihren Freiraum zu bewahren und große Anerkennung im kulinarischen Panorama Südtirols zu gewinnen. Die ladinische Gastronomie hat das relevante Bedürfnis ihrer Bewunderer, biologische und originelle Produkte verzehren zu dürfen, erkannt.

Daraufhin hat sie erfolgreich daran gearbeitet dem Publikum köstliche Gerichte bieten zu dürfen. Durch die Neuinterpretation der traditionellen Speisen, ist der einstige Geschmack der ladinischen Köstlichkeiten von neu an geschätzt worden. Einfache und zufriedenstellende Gerichte schmecken nicht nur den Touristen, sondern werden häufig auch von der lokalen Bevölkerung bevorzugt.

Auf der gleichen Art und Weise wie viele Alpentäler, haben auch die ladinischen Täler eine kulinarische Kultur, die sich vor allem auf lokale Produkte stützt, entwickelt. Die finanzielle Situation und gleichzeitig auch die Versorgungslage haben die ladinische Küche vom Gebrauch nicht lokaler Erzeugnisse bewahrt. Die Ladiner haben die kostbaren Gaben der Mutter Erde in einzigartigen Gerichten verwandelt und bis heute mit Würde von Generation zu Generation weitergegeben.

Im Gegensatz zu dem was wir heutzutage wahrnehmen, konzentrierte sich früher die Ernährung ausschließlich auf selbst produzierte Lebensmittel. Das Klima in den Dolomiten erlaubte nur den Anbau von Produkten, die die keine große Hitze verlangten, sondern Temperaturschwankungen ausgesetzt werden konnten. Deshalb gediehen in den Bergregionen Ladiniens nur Getreidesorten wie z.B. Gerste, Weizen, Roggen und Hafer, so auch Hülsenfrüchte und Gemüsesorten wie Erbsen, Bohnen, Rüben und Kartoffeln. Das Obst findet auf ladinischen Boden harte Bedingungen für ihren Reifungsprozess, daraus folgt das spärliche Vorhandensein von Apfel-Marillen- und Zwetschgenbäumen. In den ladinischen Tälern ist es hingegen üblicher auf Pilze und kleineren Früchte, wie z.B. Johannisbeeren, Himbeeren, schwarze und rote Waldbeeren, zu stoßen. Damals wie auch heute pflegten die Familien einen Garten mit verschiedenen Gemüsesorten anzubauen, welche von Spinat, Mohn, verschiedene Kohlsorten, Salat, Karotten, Mangold, Bohnen usw. reichten. Diese Zutaten wurden in den Sommermonaten gepflanzt und mit Sorgfalt im Winter aufbewahrt. In der Lebensmittelpyramide der Ladiner waren auch tierische Produkte wie Eier, Milch, Butter, und Käse vorhanden. Eher selten wurde frisches Fleisch aufgetischt, dafür spielte aber der Speck, geräuchertes Schweinefleisch, eine äußerst wichtige Rolle in den Mahlzeiten der Bergbauern.

Die einfache Ernährungsweise der Ladiner und somit der Küche, wird anhand der Zutaten, der Vorbereitung der Speisen und der Tradition bestätigt. Es genügt zu wissen, dass ein Lebensmittel von primärer Wichtigkeit, wie das Brot nur zweimal im Jahr gebacken wurde, während der "Luxus" der Schweineschlachtung auf ein einziges Mal im Jahr beschränkt wurde; meistens kurz vor Weihnachten.

Die ladinische Bevölkerung aß oft bales (Knödel), gnoch (Nocken mit Spinat, mit Topfen oder mit Graukäse), jüfa und scartè (eine Art Brei aus Milch und Mehl). Als Festmahlzeiten wurden in Öl gebackene Teigwaren zubereitet. Solche sind: tutres (Tirtlan, Teigblätter gefüllt mit Spinat und Topfen, Kraut oder Mohnsamen), cajincì arestis (in Öl gebackene Schlutzkrapfen), fortaies (Hefeteig in Öl gebacken), crafuns mori, fëies da soni, usw. Sehr selten waren die Gelegenheiten wo man Fleischgerichte verzehrte, wie im Fall des Gulasch, des grestl (Kartoffel mit gebratenem Fleisch). Selten waren auch die Süßspeisen wie der Kaiserschmarren und der Strudel. Eine ladinische Spezialität sind jene Gerichte, welche mit lat vërt (Biestmilch), die erste Milch nachdem die Kuh gekälbert hat, zubereitet werden. Sobald das Schwein geschlachtet wurde, war es üblich bales da sanch (Blutknödel) oder Torten, die mit frischem Schweineblut zubereitet wurden, zu verspeisen. Zum guten Schluss gab es noch eine große Auswahl an Marmeladen, gekocht aus Johannisbeeren, Waldbeeren und Himbeeren.

Die große Leidenschaft für die ladinische Küche seitens der Besucher hat uns dazu bewogen auf dieser Seite einige der bekanntesten Rezepte ladinischer Gerichte zu veröffentlichen. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig als sie zu lesen und sie auszuprobieren.

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