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Kurze Geschichte des Gadertales

Von der Prähistorie der Jäger bis zu den Anfänge des Massentourismus

Es ist nachgewiesen dass das Gadertal schon in der Vorgeschichte bewohnt war, aber die Bevölkerung war kleiner und nicht permanent. Es sind die Fundstücke aus der Periode zwischen 7.000 und 5.000 v.Chr. die auf dem Würzjoch und auf der Alpe di Pozes gefunden wurden die beweisen dass das ladinische Land schon damals, vor allem während der Sommersaison, von Jägern bewohnt war.

Es sind hingegen die wichtigen archäologischen Aufnahmen die Ende der '80er Jahre im "Sotciastel" in Pedraces in der Gemeinde Badia gefunden wurden, die die ersten standfesten Wohnsiedlungen im Gadertal bezeugen. Die kleine stabile Wohngemeinschaft bestand aus Bauern und Hirten und man nimmt an dass das kleine Dorf zwischen Ende des XIII und während des XVI Jahrhunderts v.Chr. gegründet wurde.

In diesem Zeitraum war das Gadertal vor allem von vorindogermanischen Bevölkerungen, auch "Kelten" genannt, bewohnt. Diese sind die ersten Bevölkerungen die manche Lebensweisen einführten die heutzutage noch in der ladinischen Bevölkerung anwesend sind. Der Anbau der Hirsen, des Hafers und die Milchproduktion wurden zum ersten Mal in den Dolomiten von diesen antiken Einwohnern betrieben.

Die ersten großen Wandlungen der Geschichte des Gadertales finden im Jahr 15 v.Chr. statt, als die römischen Legionen die Alpen eroberten. Nach blutige Kämpfe in der Umgebung Bozen, unter der Führung Drusus und Tiberius, revolutionierten die Römer die politische und administrative Organisation der Alpen, und die vulgäre lateinische Sprache vermischte sich mit den unterworfenen Bevölkerungen.

Die Römer gaben im Moment der Eroberung der Stammgesellschaft der Ladinia den Namen "Räter". Im Laufe der Zeit und der Generationen entstammte von der Vereinigung der Sprache der Räten und des vulgären Lateins die ladinische Sprache.

Von den ersten Jahrhunderten des Mittelalters ist sehr wenig vom Gadertal sowie auch von den anderen ladinischen Täler bekannt. Wenige Zeit nach dem Jahr 1000 sehen wir einen Wechsel der Grundherren des Gadertales und im 1027 gründete die kirchliche Organisation das Fürstbistum in Brixen.
In dieser Gelegenheit wurde die linke orographische Seite, besser gesagt das Land der Gemeinde St. Martin in Thurn (d.h. St. Martin mit Pikolein und Ju, Longiarù und Antermoia) und auch die Ortschaft Rina, vom Kaiser Konrad II dem Bischof in Brixen überlassen (1027). Im Jahr 1030 ca. ist es hingegen der Graf des Pustertales Volkhold der die rechte orographische Seite des Gadertales – d.h. Marebbe, La Valle, St. Leonhard, San Cassiano, La Villa und Corvara – dem Benediktiner-Kloster des Ciastel Badia (in der Nähe von St. Lorenzen) überlässt. Genau in dieser Zeit wird zum ersten Mal das Wort "Badia" gefunden, das eben vom Ciastelbadia stammt.

Diese Bedingungen des Landbesitzes bleiben für ca. 800 Jahre unverändert. Nur nach der Suspension des Klosters des Ciastel Badia, entschieden vom Kaiser Josef II (1785), und mit der Säkularisierung des Fürstbistums Brixen (1803) wird die Bevölkerung unseres Tales direkt dem Staat Tirol unterordnet. Nach der Invasion der napoleonischen Truppen wurde das Gadertal zu Bayern annektiert. Der erste Weltkrieg hat viele Trauerfälle und schwere Zerstörungen in den ladinischen Täler der Dolomiten verursacht. Während diese vier lange Jahre verwandelte sich das ganze Land der Dolomiten in einem harten Kriegsszenario in dem zahlreiche lokale Soldaten das Leben verloren. Noch heutzutage sind die Zeichen der Kämpfe in vielen Ortschaften sichtbar.

Nach dem Ende des Großen Krieges im 1919 wurde das Gadertal, sowie auch das ganze Südtirol, definitiv zu Italien annektiert. In dieser Zeit hat die touristische Entwicklung des Tales, die im Laufe der Zeit immer bedeutender geworden ist, Anfang.
Damals war es Franz Kostner, Touristenführer des Gadertales, der sich als erster auf dem Tourismus, vor allem auf den winterlichen, konzentrierte. Er sorgte dafür dass das Gadertal mit öffentlichen Transportmittel erreichbar werde und kümmerte sich die erste Sesselbahn Italiens aufzubauen, die vier Jahre später zur Eröffnung der ersten Skischulen brachte.

Ein letztes wichtiges Datum für das Gadertal ist das 1972, als das sogenannte "Pachetto" in Kraft tritt, das zweite Autonomiestatut für die Provinz Bozen die die notwendigen Voraussetzungen für den Schutz der ethnischen und sprachlichen ladinischen Gruppe garantiert.

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